Hallo zusammen,
Eigentlich hatte ich ja an meinem freien Tag vor die neue Antonow-148 in Schönefeld aufzunehmen.
Da aber auf der polnischen Luftwaffenbasis bei Swidwin einige Trainingsflüge angekündigt waren, habe ich mich kurzfristig umentschieden.
Am frühen Morgen um 5 Uhr fuhr ich los.(ich stehe mittlerweile für mein Hobby früher auf als für die Arbeit...aber was solls
)
Ab dem Autobahndreieck Schwanebeck fährt man die A11 ungefähr eine Stunde lang bis zur polnischen Grenze bei Stettin.
Für die Nostalgiker unter uns:
Ungefähr auf der Höhe der Ausfahrt Schmölln werden zur Zeit die letzten Reste der alten Vorkriegsautobahn aus den 30er Jahren entfernt und durch eine neue Fahrbahn ersetzt. Wenn man in Richtung Grenze unterwegs ist hat man dieses schaukelige Vergnügen noch etwa fünf bis sieben Kilometer lang. Allerdings auch nur bei Tempo 80, da die Betonplatten noch im Originalzustand und mit Schlaglöchern übersät sind.
Ab der Grenze geht es dann zwei Stunden lang weiter über Landstraßen und mit Ausnahme von der Kleinstadt Nowogard durch einzelne verträumte Dörfer.
Dadurch gestaltet sich die Fahrt sehr abwechslungsreich und wird nicht langweilig.
(an dieser Stelle sei noch gesagt, dass es auf der Strecke auch einzelne Blitzer gibt)
Gegen Ende der Fahrt geht es noch durch die Kleinstadt Swidwin hindurch bis man am Flugplatz angekommen ist.
Die erste Zeit war leider nicht viel los. Gegen halb zehn wurde es dann aber laut und die erste Su-22 (wahrscheinlich der Wetterflieger) schoss mit ohrenbetäubendem Lärm in den Himmel und drehte ein paar Runden:

Leider ist das Bild minimal verwackelt, da die Maschine einen Affenzahn drauf hatte und es schwierig war die Kamera ruhig mitzuschwenken.
Nach ein paar weiteren Überflügen setzte sie dann zur Landung an:

Da der Pilot mit den Flügeln gewackelt hatte, konnte man auch die Oberseite sehen.
Nach der Landung der ersten Maschine ging die Zweite in die Luft.
Hier bei einem Überflug in größerer Höhe:

(Aufnahme mit 340mm und leichter Bildausschnitt)
Man kann gut erkennen, dass die Flügel der Su-22 Schwenkbar sind.
Hier ein Low Approach der Selbigen, sogar mit einem Sonderanstrich an der Nase.:

Ich staune, dass dieses Bild scharf geworden ist. Denn bei dieser Aufnahme fuhr der Pilot die Triebwerke hoch und startete durch. Da ich durch den plötzlichen Krach einen ganz schönen Schreck bekam sind die meisten anderen Bilder verwackelt.
Nach dieser Maschine wurde es erstmal ruhig und es passierte fast eine Stunde lang gar nichts.
Vielleicht gibt es auf der Airbase auch sowas wie eine Mittagspause.
Am frühen Nachmittag gegen halb zwei ging dann ein Trainingsflugzeug in die Luft, zu erkennen an der zweisitzigen Pilotenkanzel und die fehlenden Bordkanonen in den Flügelwurzeln:

Der hintere Pilot kann im Anflug durch zwei Spiegel ebenfalls nach vorn auf die Landebahn blicken.
Durch den dichten Rauchschweif, den die betagten Jets hinter sich herziehen, kann man sie schon in mehreren Kilometern Entfernung am Horizont erkennen:

Nun ging es Schlag auf Schlag und es wurde wieder richtig laut auf der Airbase.
Gleich fünf Maschinen starteten kurz hintereinander und verschwanden mit tiefen Donnergrollen in Richtung Landesinnere.
Nach einer halben Stunde landete die erste Su-22 schon wieder:

Kurze Zeit später tauchten noch zwei Stück am Himmel im Formationsflug auf und überflogen rasch den Platz.:


Vom Farbschma her unterscheiden sich die einzelnen Suchois sehr schön voneinander.
Die graue Farbe an der Flügelwurzel habe ich ebenfalls immer für einen Tarnfleck gehalten, der bei allen Maschinen gleich ist. Tatsächlich ist es aber ein Hitzeblech am Rumpf, da sich gleich daneben im Flügel die Bordkanone befindet.
Hier nochmal ein Zweisitzer mit weniger befleckter Lackierung und zusätzlichen Treibstofftanks unter den Flügeln:


Der Pilot dieser Suchoi drehte sehr kurzfristig in den Anflug.
Die letzte Maschine war auch gleichzeitig die Schönste von allen, da an der Nase und an den Aufhängungen für die Bewaffnung Flammen lackiert waren:

Nach dieser Maschine machte ich dann Schluss und fuhr gegen 17 Uhr heimwärts.
Insgesamt waren an diesem Tag 11 verschiene Su-22 in der Luft. Der Ausflug hatte sich somit voll gelohnt.
Die polnische Luftwaffe ist übrigens die Letzte in Europa, die diesen Flugzeugtyp (Erstflug 1966) noch einsetzt und das auch mittlerweile nur noch auf der Airbase in Swidwin!
Und da die modernere F-16 nun Einzug in die Flotte hält, wird es die alten Düsenjäger aus der Sowjetunion nicht mehr lange geben, zumal jetzt schon einige Exemplare ausgemustert sind und als Ersatzteilspender dienen.
Für die Reg-Interessierten hier die Registrationsnummern von den Maschinen, die in der Luft waren:
3920, 9102, 8818, 509, 3304, 8920, 3509, 3306, 8715, 310, und 3819.
Wer also die alten Jets des Warschauer Paktes noch in Aktion erleben möchte bevor sie ins Museum kommen, dem sei ein Trip nach Swidwin wärmstens empfohlen!
Flugankündigungen findet Ihr unter diesem Link:
http://www.amc.pata.pl/aup.php?aup_rodz=aup_jutro
In der Tabelle vom Luftraum "Charlie" müsst ihr dann nach dem Flugplatz-Kürzel EPSN schauen, rechts stehen dann die Flugzeugtypen.
Das wars von mir.
Ich hoffe der Bericht hat Euch gefallen.
Eigentlich hatte ich ja an meinem freien Tag vor die neue Antonow-148 in Schönefeld aufzunehmen.
Da aber auf der polnischen Luftwaffenbasis bei Swidwin einige Trainingsflüge angekündigt waren, habe ich mich kurzfristig umentschieden.
Am frühen Morgen um 5 Uhr fuhr ich los.(ich stehe mittlerweile für mein Hobby früher auf als für die Arbeit...aber was solls

Ab dem Autobahndreieck Schwanebeck fährt man die A11 ungefähr eine Stunde lang bis zur polnischen Grenze bei Stettin.
Für die Nostalgiker unter uns:
Ungefähr auf der Höhe der Ausfahrt Schmölln werden zur Zeit die letzten Reste der alten Vorkriegsautobahn aus den 30er Jahren entfernt und durch eine neue Fahrbahn ersetzt. Wenn man in Richtung Grenze unterwegs ist hat man dieses schaukelige Vergnügen noch etwa fünf bis sieben Kilometer lang. Allerdings auch nur bei Tempo 80, da die Betonplatten noch im Originalzustand und mit Schlaglöchern übersät sind.
Ab der Grenze geht es dann zwei Stunden lang weiter über Landstraßen und mit Ausnahme von der Kleinstadt Nowogard durch einzelne verträumte Dörfer.
Dadurch gestaltet sich die Fahrt sehr abwechslungsreich und wird nicht langweilig.
(an dieser Stelle sei noch gesagt, dass es auf der Strecke auch einzelne Blitzer gibt)
Gegen Ende der Fahrt geht es noch durch die Kleinstadt Swidwin hindurch bis man am Flugplatz angekommen ist.
Die erste Zeit war leider nicht viel los. Gegen halb zehn wurde es dann aber laut und die erste Su-22 (wahrscheinlich der Wetterflieger) schoss mit ohrenbetäubendem Lärm in den Himmel und drehte ein paar Runden:

Leider ist das Bild minimal verwackelt, da die Maschine einen Affenzahn drauf hatte und es schwierig war die Kamera ruhig mitzuschwenken.
Nach ein paar weiteren Überflügen setzte sie dann zur Landung an:

Da der Pilot mit den Flügeln gewackelt hatte, konnte man auch die Oberseite sehen.
Nach der Landung der ersten Maschine ging die Zweite in die Luft.
Hier bei einem Überflug in größerer Höhe:

(Aufnahme mit 340mm und leichter Bildausschnitt)
Man kann gut erkennen, dass die Flügel der Su-22 Schwenkbar sind.
Hier ein Low Approach der Selbigen, sogar mit einem Sonderanstrich an der Nase.:

Ich staune, dass dieses Bild scharf geworden ist. Denn bei dieser Aufnahme fuhr der Pilot die Triebwerke hoch und startete durch. Da ich durch den plötzlichen Krach einen ganz schönen Schreck bekam sind die meisten anderen Bilder verwackelt.

Nach dieser Maschine wurde es erstmal ruhig und es passierte fast eine Stunde lang gar nichts.
Vielleicht gibt es auf der Airbase auch sowas wie eine Mittagspause.
Am frühen Nachmittag gegen halb zwei ging dann ein Trainingsflugzeug in die Luft, zu erkennen an der zweisitzigen Pilotenkanzel und die fehlenden Bordkanonen in den Flügelwurzeln:

Der hintere Pilot kann im Anflug durch zwei Spiegel ebenfalls nach vorn auf die Landebahn blicken.
Durch den dichten Rauchschweif, den die betagten Jets hinter sich herziehen, kann man sie schon in mehreren Kilometern Entfernung am Horizont erkennen:

Nun ging es Schlag auf Schlag und es wurde wieder richtig laut auf der Airbase.
Gleich fünf Maschinen starteten kurz hintereinander und verschwanden mit tiefen Donnergrollen in Richtung Landesinnere.
Nach einer halben Stunde landete die erste Su-22 schon wieder:

Kurze Zeit später tauchten noch zwei Stück am Himmel im Formationsflug auf und überflogen rasch den Platz.:


Vom Farbschma her unterscheiden sich die einzelnen Suchois sehr schön voneinander.
Die graue Farbe an der Flügelwurzel habe ich ebenfalls immer für einen Tarnfleck gehalten, der bei allen Maschinen gleich ist. Tatsächlich ist es aber ein Hitzeblech am Rumpf, da sich gleich daneben im Flügel die Bordkanone befindet.
Hier nochmal ein Zweisitzer mit weniger befleckter Lackierung und zusätzlichen Treibstofftanks unter den Flügeln:


Der Pilot dieser Suchoi drehte sehr kurzfristig in den Anflug.
Die letzte Maschine war auch gleichzeitig die Schönste von allen, da an der Nase und an den Aufhängungen für die Bewaffnung Flammen lackiert waren:

Nach dieser Maschine machte ich dann Schluss und fuhr gegen 17 Uhr heimwärts.
Insgesamt waren an diesem Tag 11 verschiene Su-22 in der Luft. Der Ausflug hatte sich somit voll gelohnt.
Die polnische Luftwaffe ist übrigens die Letzte in Europa, die diesen Flugzeugtyp (Erstflug 1966) noch einsetzt und das auch mittlerweile nur noch auf der Airbase in Swidwin!
Und da die modernere F-16 nun Einzug in die Flotte hält, wird es die alten Düsenjäger aus der Sowjetunion nicht mehr lange geben, zumal jetzt schon einige Exemplare ausgemustert sind und als Ersatzteilspender dienen.
Für die Reg-Interessierten hier die Registrationsnummern von den Maschinen, die in der Luft waren:
3920, 9102, 8818, 509, 3304, 8920, 3509, 3306, 8715, 310, und 3819.
Wer also die alten Jets des Warschauer Paktes noch in Aktion erleben möchte bevor sie ins Museum kommen, dem sei ein Trip nach Swidwin wärmstens empfohlen!
Flugankündigungen findet Ihr unter diesem Link:
http://www.amc.pata.pl/aup.php?aup_rodz=aup_jutro
In der Tabelle vom Luftraum "Charlie" müsst ihr dann nach dem Flugplatz-Kürzel EPSN schauen, rechts stehen dann die Flugzeugtypen.
Das wars von mir.
Ich hoffe der Bericht hat Euch gefallen.
Zuletzt von Matze am So März 27, 2011 11:19 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet